Für Kosmetik gilt dasselbe wie für Ernährung:
Vegane Kosmetik muss vollkommen frei von Stoffen tierischen Ursprungs sein.
Vegetarische Kosmetik darf keine Bestandteile beinhalten, für die Tiere sterben mussten. Tierische Erzeugnisse sind jedoch erlaubt.
Mögliche Inhaltsstoffe:
Inhaltsstoff |
Gewonnen aus |
Ist vetegarisch |
Kollagen |
Fisch-/Schweinehaut |
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Glykogen |
Tiermuskeln |
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Urea |
Tierharn |
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Keratin |
Hufen, Federn, Hörnern |
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Hyaluron |
Hahnenkämmen, Hühnerfedern, Mikroorganismen |
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Karmin |
Schildläusen |
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Milch |
Kuhmilch |
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Honig |
Bienenerzeugnissen |
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Bienenwachs |
Bienenerzeugnissen |
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Alle oben genannten Inhaltsstoffe sind nicht vegan!
Naturkosmetik – was zeichnet sie aus?
Naturkosmetik sollte im besten Fall ausschließlich aus natürlichen Inhaltsstoffen bestehen und ohne synthetische oder gesundheitsgefährdende Stoffe wie Silikone oder Mikroplastik auskommen. Auch sollten die Produkte bzw. deren Rohstoffe nicht an Tieren getestet werden.
Der Begriff „Naturkosmetik“ ist jedoch rechtlich nicht geschützt, weshalb man auf die Zertifizierung durch namhafte Naturkosmetik-Siegel achten sollte, z. B.:
NaTrue
- Hauptkriterium: Verwendung natürlicher bzw. naturnaher Inhaltsstoffe
- Keine künstlichen Inhaltsstoffe
- 3 Stufen:
- 1 Stern: Naturkosmetik (Bio-Qualität der Inhaltsstoffe nicht vorgegeben)
- 2 Sterne: Naturkosmetik mit Bio-Anteil (mindestens 70 % der Inhaltsstoffe in Bioqualität)
- 3 Sterne: Biokosmetik (mindestens 95 % der Inhaltsstoffe in Bioqualität)
BDIH
- Nutzung von pflanzlichen Wirk- und Pflegestoffen
- keine künstlichen Inhaltsstoffe
- umwelt- und ressourcenschonende Herstellung
BDIH
- Naturorientierung der Firma hinter der Produktmarke
- möglichst hoher Bioanteil bei verwendeten Inhaltsstoffen
- Verpackungen möglichst recyclebar
Gut zu wissen:Vegetarische oder vegane Kosmetik ist nicht automatisch Naturkosmetik, da sie grundsätzlich auch synthetische Stoffe enthalten darf.
Tierversuche in der Kosmetik
Das Testen von Kosmetika an Tieren ist in der EU seit 2013 verboten. Allerdings haben Hersteller in gewissen Fällen etwas Spielraum: Manche Nicht-EU-Länder, z. B. China, schreiben für Kosmetikprodukte Tierversuche ausdrücklich vor, bevor sie dort verkauft werden dürfen. Sind in einem Kosmetikprodukt Stoffe enthalten, die auch für Medikamente eingesetzt werden, besteht ebenfalls die Möglichkeit, dass diese an Tieren getestet worden sind. Die Auslobung „Produkt nicht an Tieren getestet“ (o. Ä.) kann dabei irreführend sein – diese Aussage bedeutet nämlich nur, dass das fertige Produkt nicht an Tieren getestet wurde. Das gilt jedoch nicht zwingend auch für einzelne Inhaltsstoffe.
Ob ein Kosmetikprodukt ohne Tierversuche entwickelt und hergestellt wurde, ist also nicht so klar ersichtlich, wie vielleicht angenommen. Deshalb lohnt sich ein Blick auf die Verpackung: Achten Sie auf mindestens eines der folgenden qualifizierten „Ohne-Tierversuche“-Siegel:
Hase mit der schützenden Hand
- Vergeben vom Internationalen Herstellerverband gegen Tierversuche in der Kosmetik e.V.
- Herstellung der Produkte nach allen Richtlinien des Deutschen Tierschutzbundes
- keine Inhaltsstoffe, für die Tiere gequält oder getötet werden mussten
- Herstellung ohne Tierversuche
Veganblume
- in Deutschland vergeben von der Veganen Gesellschaft Österreich
- Produkt darf keine tierischen Inhaltsstoffe beinhalten
- keine Verwendung tierischer Materialien in der Herstellung
- Herstellung ohne Tierversuche
The Leaping Bunny
- Vergeben von Cruelty Free International & CCIC (Coalition for Consumer Information on Cosmetics)
- Herstellung ohne Tierversuche
- keine Vergabe an Hersteller, die auf dem chinesischen Markt verkaufen (Tierversuche dort vorgeschrieben)
crueltyfree and vegan
- vergeben von PETA
- nur für Unternehmen, die ausschließlich vegane Kosmetik produzieren
- Herstellung ohne Tierversuche