Wenn es um genaue Informationen, Nebenwirkungen und Co. bei einem Medikament geht, wird häufig auf die Packungsbeilage verwiesen. Die entpuppt sich dann auf den ersten Blick als überlange, komplizierte Anhäufung von Fachwörtern. Wir bringen auf dieser Seite Ordnung ins Chaos.
Beipackzettel: Was steht drin?
Die Packungsbeilage enthält verschiedenste Informationen zum zugehörigen Medikament:
- Name des Arzneimittels, Stoff- und Indikationsgruppe
- Anwendungsgebiete
- Präventive Informationen:
- In welchen Fällen darf das Medikament nicht eingenommen werden?
- Welche Vorsichtsmaßnahmen sollten getroffen werden? (z. B. nach Einnahme nicht Autofahren)
- Welche Wechselwirkungen können mit welchen Medikamenten oder Lebensmitteln auftreten?
- Angaben zur Dosierung und Anwendung
- Angaben zu möglichen Nebenwirkungen
- Hinweis auf das Verfalldatum
- Name und Adresse des Herstellers
- Datum der letzten Aktualisierung der Packungsbeilage
Gut zu wissen: Alle Packungsbeilagen sind nach dieser Struktur identisch aufgebaut.
Angaben verständlich erklärt
Einnahme
Angabe | Bedeutung |
---|---|
mit viel Flüssigkeit einnehmen | mit einem Glas (Leitungs-)Wasser einnehmen |
im Mund zergehen lassen | nicht schlucken oder lutschen, sondern an die Wange oder unter die Zunge legen |
vor dem Essen einnehmen | mindestens eine halbe Stunde bis Stunde vor dem Essen |
nach dem Essen einnehmen | spätestens eine Stunde nach dem Essen |
auf nüchternen Magen einnehmen | seit mindestens vier Stunden nichts mehr gegessen |
Häufigkeit von Nebenwirkungen
Häufigkeit | Von Nebenwirkungen Betroffene |
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sehr häufig | > 10 % der Anwender |
häufig | 1 – 10 % der Anwender |
gelegentlich | 0,1 – 1 % der Anwender |
selten | 0,01 – 0,1 % der Anwender |
sehr selten | < 0,01 % der Anwender |
nicht bekannt | nur Einzelfälle |
Fachausdrücke und ihre Bedeutungen
Fachausdruck | Bedeutung |
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Indikation | Anwendungsgebiet, in dem das Medikament zugelassen ist und eine erfolgreiche Wirkung zeigt. |
Kontraindikation (Gegenanzeige) | Medikament darf bei bei bestimmten Erkrankungen oder Umständen nicht oder nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden. |
Retard-/Depot-Arzneimittel (z. B. Retard-Kapseln, Depot-Tabletten) | Darreichungsform, bei der der Wirkstoff verzögert freigegeben wird. Die Wirkdauer verlängert sich und so muss das Medikament seltener eingenommen werden. |
Nebenwirkungen | Unerwünschte Wirkungen, die durch die Einnahme des Medikaments auftreten können (oft im Magen-Darm-Bereich). |
Anwendungsfehler | Angaben darüber, was bei einer Über- oder Unterdosierung des Medikaments zu tun ist. |
Applikation / applizieren | Verabreichung / verabreichen |
Gut zu wissen: Begriffe im Medikamentennamen
Begriff | Bedeutung |
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forte | stark dosiert / hochdosiert |
mite | mittel dosiert, oft die Hälfte der forte-Dosierung |
mono | nur ein Wirkstoff |
comp / plus | Kombination aus mehreren Wirkstoffen |
Quelle: www.vfa-patientenportal.de